P R E S S E I N F O R M A T I O N
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mit der freundlichen Bitte um journalistische Verwendung

Gedenkveranstaltung zum 21. Jahrestag der Atomreaktorkatastrophe in Tschernobyl
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MAHNWEG erreichte am 21. April mit dem Kreuz vom besetzten Bauplatz in Wyhl das Atomkraftwerk Fessenheim
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Die Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen und Gemeinden (ACK) Freiburg erreichten mit dem "Mahnweg für das Leben" im Jahr 20 + 1 nach der Atomreaktorkatastrophe von Tschernobyl am Abend des 21. Aprils 2007 das Atomkraftwerk Fessenheim.
Auf dem Weg vom Freiburger Münster nach Fessenheim wurden die Mahnwegsteilnehmer von der Bevölkerung sehr freundlich begrüßt. Die Organisatoren bedanken sich bei den Konfirmanden der Paul-Gerhard-Gemeinde in Ehrenkirchen für die Verabschiedung am 2. Etappentag und der Begrüßung in der Mittagszeit durch Ortsvorsteher Ottmar Seywald im Bad Krozinger Stadtteil Schlatt, wo die Gemeinde und die Mütter der Kindergartenkinder die Teilnehmer verpflegten. Hier wurden das unterstützende Grußwort der Landtagsabgeordneten Bärbl Mielich und Reinhold Pix und das offizielle Grußwort des Bundesverbands Christliche Demokraten gegen Atomkraft (CDAK),CDU/CSU-Mitglieder für die Überwindung der Kernenergie verlesen. In dem sehr beachteten Schreiben des CDAK wurde u.a. deutlich gemacht, dass der tatsächliche Versicherungsumfang der deutschen Atomkonzerne nur 0.01% der möglichen Schadenssumme von über 5 Billionen EURO abdeckt und der Staat der Atomindustrie jährlich ein Versicherungsgeschenk von 250 Milliarden EURO gewährt!
Im Feldkircher Schlosshof konnte Pfarrer Günter Richter eine beachtliche Kollekte und eine ergänzende Spende der Kindergarten-Mütter aus Schlatt an Hildegard Augustinski für den Verein "halbwertszeit" überreichen, damit die dortigen Sommerfreizeiten für die durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl geschädigten Kinder aus Russland weiterhin zur Erholung nach Feldkirch eingeladen werden können.

Mit großer Freude durften die Organisatoren auf der letzten Mahnwegetappe die Landtagsabgeordneten Christoph Bayer, SPD und Dieter Ehret, FDP in ihren Reihen auf den Weg nach Fessenheim begrüßen.

Als die Mahnwegteilnehmer und das Pferdefuhrwerk mit dem imposanten Holzkreuz vom Bauplatz im Wyhler Wald die Hartheimer Rheinbrücke nach Fessenheim erreichten wurde sie auf das Herzlichste von über 100 französische Freunde der sehr aktiven französischen Bürgerinitiative "Stop Fessenheim" begrüßt! Die Rheinbrücke wurde im Gedenken an die mehrere 10.000 an Strahlenkrankheit und durch Selbstmord Verstorbene und mehrere 100.000 Erkrankte unter den mehr als 600.000 Räumungskräften in Tschernobyl umgetauft: Pont des Liquidateurs de Tchernobyl.

Beim anschließenden Abschlussgedenken am Atomkraftwerk Fessenheim in Frankreich betonten Colette Marchal und Nicole Roelens sowie die deutschen Vertreter der Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen, dass nach 30 Jahren Betriebszeit die lebensgefährlichen Atomkraftwerke in Fessenheim abgeschaltet werden müssen. Die über Jahrzehnte blockierte Stromproduktion aus regenerativen Energiequellen erzeugt in Weisweil (Nachbargemeinde von Wyhl) schon 20% des Stroms und in St. Peter 120% sowie in Freiamt sogar 140% insbesondere durch leistungsfähige und moderne Windturbinen.
Die französischen katholischen Pfarrer Francois Martz und Paul Dietrich sowie die deutschen evangelischen Pfarrer Peter Bloch und Günter Richter machten allen Mahnwegteilnehmern großen Mut, den Kampf für die bedrohte Schöpfung konsequent fortzuführen.
 
Die Veranstalter des Mahnwegs bedanken sich bei den Beamten der Verkehrspolizei Freiburg, welche den zweitägigen Prozessionszug gut vorbereitet und mit viel Umsicht von Freiburg nach Fessenheim begleiteten.
Ein besonderer Dank gilt dem Kutscher Paul Schludecker, Rust mit seinem beeindruckenden Pferdegespann.